Island Road Trip

Der Mietwagen ist das einfachste und beste Fortbewegungsmittel, mit dem man in Island unterwegs ist. Für unseren 12-Tägigen Island Road Trip, sollte genau dieser uns einmal um die Insel bringen. In der Planung war ich mir nicht sicher, ob 12 Tage für die 1.600 km lange Ringstraße ausreichen. Nach einigen Hin- und Herüberlegen, sollte der Plan dann in die Tat umgesetzt werden. In diesem Blogbeitrag lest Ihr alles über unseren Island Aufenthalt, unseren Mietwagen und die Reiseroute.

Mit Hilfe dieser Google Maps Karte, könnt auch Ihr Euren Road Trip durch Island planen. Da unser Besuch in Island im März lag, waren alle F-Straßen noch gesperrt. Im Winter sind diese Off-Road Straßen aufgrund von Schnee geschlossen und werden in der Regel im Juni wieder geöffnet.

Bevor es überhaupt nach Island geht, benötigt Ihr einen Mietwagen. Hier müsst Ihr entscheiden, ob ein kleiner PKW mit Frontantrieb reicht, oder es ein Allrad-Fahrzeug sein darf. Bei dem Blick auf die Preislisten kann man schon vom Hocker fallen. Die Kleinstwagen sind deutlich günstiger, aber auch nicht geeignet, um die F-Straßen zu befahren. Geschweige denn durch Flüsse zu fahren. Im Sommer wird dies ohne Probleme möglich sein.

Unsere Entscheidung fiel auf einen kleinen Allrad PKW: ein Suzuki Jimny.

Der kleine Mietwagen vor den mächtigen Lava Bergen
Der kleine Mietwagen vor den mächtigen Lava Bergen

Für zwei Personen inklusive Gepäck ist der kleine absolut ausreichend. Außerdem war er mit Spikes ausgestattet, dass auch der Schnee, den wir so nicht mehr erwartet haben, keine Probleme dargestellt hat.

Theoretisch passen vier Personen in den Allradwagen, dann wird es allerdings mit dem Gepäck eng. Wir haben die Rückbank umgelegt um das Gepäck einfach reinzuschmeißen.

Nach der Ankunft am Flughafen Keflavik, wurden wir von der Autovermietung abgeholt und zum 5-Minuten entfernten Verleih gebracht. Dort werden die Formalien erledigt und es kann auf die Reise gehen.

Hier noch ein paar Tipps für das Mieten von Mietwagen in Island:

  • Windschutzscheibe auf Schäden und Risse gründlich kontrollieren und dokumentieren
  • Ggf. Versicherung für die Windschutzscheibe abschließen (sollte in unserem Fall 11€/Tag kosten)
  • Sonstige Blech- & Lackschäden dokumentieren
  • Türen & Kofferraumklappen immer beim Öffnen festhalten, da der Wind diese umklappen kann
  • Ladegeräte & Audiokabel mitnehmen
  • Smartphone Halterung mitnehmen
  • Google Maps Karten herunterladen oder App mit Offline Karten nutzen
Straße auf der Halbinsel Snæfellsnes
Straße auf der Halbinsel Snæfellsnes
Stürmisches Wetter auf Straße auf der Halbinsel Snæfellsnes
Stürmisches Wetter auf Straße auf der Halbinsel Snæfellsnes

Das Fahren auf Islands Straßen ist ruhig und angenehm, da innerorts ebenfalls 50 km/h erlaubt ist, außerorts sind 90 km/h erlaubt (Schotterstraßen: 80 km/h).

Auf dem ersten Stück vom Flughafen zu unserer Unterkunft in Borgarnes fährt man über eine Art Schnellstraße durch Reykjavík. Ein Tunnel kürzt die Strecke zum Ziel deutlich ab, hat aber auch ihren Preis: 1.000,- ISK. An die hohen Preise muss man sich schnell gewöhnen.

Eine Bucht im Norden von Snæfellsnes
Eine Bucht im Norden von Snæfellsnes
Schnee auf der Schotterstraße
Schnee auf der Schotterstraße

Von Borgarnes geht es auf die Halbinsel Snæfellsnes. Auf der südlichen Seite gibt es schroffe Felsformationen zu bewundern, einen kleinen Vulkan zu besteigen und die Landschaft Islands zu bestaunen.

Der Norden der Halbinsel ist noch mit Schnee bedeckt. Während der Fahrt schneit es erneut und die Schotterstraße wird leicht rutschig. Dank des Allradantriebs und den Spikes in den Reifen, sind die Steigungen aber kein Problem. In dem kleinen Ort Stykkishólmur gibt es in einer Pizzeria eine leckere Pizza bevor die Weiterfahrt nach Hvammstangi angetreten wird.

Sonnenuntergang während des Road Trips durch Island
Sonnenuntergang während des Road Trips durch Island
Traumhafte Surfer-Bucht in Island
Traumhafte Surfer-Bucht in Island

Da die Buchten von Island bereits so beeindruckend sind, wird bei Abfahrt in Hvammstangi entschieden, dass man die Schotterstraße nach Norden nimmt. Entlang der Küste geht es Richtung Ringstraße zurück. Auch das heutige Ziel, Akureyri, darf noch auf sich warten.

Der große Bogen über Skagafjörður, Hofsós, Siglufjörður und Ólafsfjörður ist es wert. Vorbei an der rauen Küste und den schneebedeckten Bergen hindurch durch ein-spurige Tunnel und an vereisten Wasserfällen vorbei. Dies findet man sicherlich nicht nur an einem der nördlichsten Punkte in Island. In unserem Fall, war es aber tatsächlich der nördlichste Punkt. Klar wird es einem, wenn man bedenkt, dass man sich auf dem Niveau des Meeresspiegel befindet, und trotzdem Schnee liegt, oder zum Meer angrenzende Seen zugefroren sind.

Am nächsten Tag ist die Strecke relativ kurz, es geht von Akureyri nur nach Mývatn. Da die Zeit ausreichend ist, legt man auf dem Weg eine Rast bei dem Wasserfall Goðafoss ein.

Am See Mývatn kann man das geothermische Bad besuchen, die unterschiedlichen Seen betrachten, oder einmal über die Berge auf die andere Seite nach Hverir fahren, wo es heiß und stinkend aus dem Boden blubbert.

Gegenüber führt die Straße zum Krafla Kraftwerk, bzw. zu mehreren Vulkanseen. Die Straße war im März im letzten Teil schneebedeckt, mit dem Allrad aber befahrbar. Der kleine See „Víti“ war allerdings komplett mit Schnee bedeckt, dass das türkisfarbene Wasser nicht zur Geltung kam.

In Mývatn übernachten wir zwei Nächte und fahren am „freien Tag“ zum Dettifoss und Selfoss. Beide Wasserfälle sind noch großflächig mit Schnee bedeckt, aber nicht eingefroren. Die Strecke vom Parkplatz zum Wasser ist nicht weit, insgesamt ist man dennoch ca. 1,5 Stunden unterwegs.

Schlucht zwischen Dettifoss und Selfoss
Schlucht zwischen Dettifoss und Selfoss
Unterwegs auf der Ringstraße von Island
Unterwegs auf der Ringstraße von Island

Von Mývatn geht es Richtung Süden, nach Höfn. Die Strecke ist lang und zieht sich über den kompletten Tag. Mittags halten wir in Egilsstaðir um Mittag zu essen. Anschließend machen wir einen Abstecher Richtung Hallormsstaður, wo wir eine Wanderung hoch zum Hengifoss unternehmen. Dies kostet uns rund 2 Stunden für den Auf- und Abstieg.

Zurück auf der Ringstraße wollen wir die Abkürzung Öxi, bzw. Straße  939 nehmen. Da wir vorher nicht geprüft haben, ob die Straße offen ist, wurden wir natürlich von Schneemassen überrascht und mussten einen 60 km langen Umweg, weiter über die 1 fahren. Auch dieser Umweg hat sich wieder gelohnt. Von Bucht zu Bucht geht es schlussendlich nach Höfn.

Im Süden von Island auf der Ringstraße
Im Süden von Island auf der Ringstraße
Seljalandsfoss - Island Road Trip
Seljalandsfoss – Island Road Trip

Der Süden von Island hat besonders viele Wasserfälle und Gletscher zu bieten. Aus diesem Grund haben wir uns für die Reise entlang der Küste ein wenig Zeit gelassen.

Es gibt Tagestouren von Reykjavík, die bis nach Jökulsárlón führen. An diesem See schwimmen die Eisschollen vom Gletscher, über den See ins Meer. Außerdem findet man riesige Eisklötze direkt am Strand und kann schöne Bilder machen. Es gibt einen großen Parkplatz, der ebenfalls von vielen Gruppen mit kleinen PKW oder mit Reisebussen gefüllt wird.

Nach dem Zwischenstopp geht es wieder über die Ringstraße Richtung Vík í Mýrdal. Doch bevor man den Ort erreicht, hält man an weiteren Gletschern und Wasserfällen an. Der Vatnajökull-Nationalpark bietet viele Möglichkeiten anzuhalten und die Natur zu genießen.

Gefühlt im Nirgendwo übernachten wir in kleinen Cottages. Unweit von uns liegt der 2010 ausgebrochene Vulkan Eyjafjallajökull. Das die Region immernoch sehr gefährdet ist, beunruhigt uns zwar ein wenig. Selbst Touristen werden automatisch per SMS über Vulkanübungen, an denen man teilnehmen muss.

Neben den Wasserfällen Skógafoss und Seljalandsfoss gibt es immer wieder Stopps, auch manchmal auf der Straße um die Landschaft zu fotografieren. Das Ziel ist heute der goldene Kreis, in unserem Fall das Dorf Laugarás.

Gullfoss
Gullfoss
Geysir
Geysir

Aus perfekter Ausgangspunkt kommt man in kurzer Zeit zum beeindruckenden Wasserfall Gullfoss, sowie zum „explodierenden“ Geysir. Der Geysir spuckt in regelmäßigen Abständen von drei bis sieben Minuten eine Fontäne Wasser in die Höhe.

Nach dem man sich diese Sehenswürdigkeiten angeguckt hat, geht es mit einem Stopp in Laugarvatn, nach Þingvellir für ein Paar Fotos und anschließend nach Reykjavík.

Da Reykjavík selbst nicht so groß ist, reicht ein Tag voll und ganz aus um die Highlights zu besuchen. Oder man legt einen Ruhetag zum Entspannen ein. Von Reykjavík beginnen ebenfalls genügend kommerzielle Tagestouren, bei denen man z. B. auf einen Gletscher kommt.

Vor der Abreise lohnt sich der Umweg entlang der Südküste, bevor man zum Flughafen Keflavík fährt. Auch hier liegt eine geothermische Region, bei dem es nicht überlaufene heiße Quellen gibt.

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