Snowboarden in Neuseeland

Snowboarden in Neuseeland

Während man zur deutschen Sommerzeit bestimmt nicht an Winter, Kälte und Schnee denkt, gibt es allerdings doch den ein oder anderen Wintersportbegeisterten, der sich nichts sehnlicher wünscht, als die weiße Pracht.

Auf der Südhalbkugel herrscht von Juni bis September Winter. So auch im entfernten Neuseeland. Im Land von Mittelerde und der Hobbits gibt es auf beiden Inseln, Nord- und Südinsel, Skigebiete, die sich über eine große Anzahl an Touristen aus allen Ländern freuen.

In der Regel beginnt die Skisaison Ende Juni, während in Australien Schulferien sind. Die Saison zieht sich bis September oder Oktober, jenachdem, wie viel Schnee während dieser Zeit fällt.

Ich persönlich habe drei der rund 40 Skigebiete besucht, alle rund um Queenstown bzw. Wanaka auf der Südinsel.

Wanaka – Treble Cone

In Wanaka gibt es zwei Skigebiete: Cardrona und Treble Cone. Ersteres ist eher für Familien und Skifahrer ausgelegt, während Treble Cone anspruchvoller ist. Auch wenn ich eine längere Zeit kein Snowboard mehr gefahren bin, komme ich auch in Treble Cone wieder schnell ins Snowboard-Vergnügen.

In Wanaka gibt es mehrere Shops die Ausrüstung und Material verkaufen und natürlich verleihen. Wer sein eigenes Equipment hat, bzw. mitbringt, kommt günstiger weg. Teuer wird es allerdings bei den Tagespässen für das Skigebiet. Rund 100 NZD kostet der Spass.

Die Straßen in alle Skigebiete sind nicht befestigt und können bei Schneefall schnell vereisen. Dann herrscht Schneekettenpflicht! Es gibt nämlich keine Winterreifen in Neuseeland. Auch diese wären für diese Situation nicht ausreichend. Alternativ zum eigenen PKW sind kostenpflichtige Shuttlebusse. Man einer lässt sich per Anhalter mitnehmen.

Treble Cone - Parkplatz des Skigebietes
Treble Cone – Parkplatz des Skigebietes
Sonnenschein im Skigebiet Treble Cone, Wanaka
Sonnenschein im Skigebiet Treble Cone, Wanaka

Mit den zwei Sesselliften geht es hinauf auf die Pisten. Der niedrigste Punkt liegt auf 1.260m, der Gipfel bei 2.088m. Die längste Piste ist 4km lang. Insgesamt gibt es nur rund 22 Pistenkilometer. Somit hat man das Gebiet schnell durchgefahren. Beim Parkplatz gibt es eine „Hütte“, mit Mittagessen, Snacks und Getränken.

Ein Après Ski, wie man es aus Österreich, der Schweiz oder den deutschen Skigebieten kennt, gibt es im Gebiet selber nicht. Man sieht zu, dass man nach Betriebsschluss (zwischen 16 und 17 Uhr), vom Berg runter kommt. Ein besagter Grund, ist die schnell frierende Straße, sobald die Sonne weg ist. Weiter geht es dafür bei einem oder zwei Bierchen am See in Wanaka.

Aussicht von den Gipfeln im Skigebiet Treble Cone
Aussicht von den Gipfeln im Skigebiet Treble Cone
Aussicht ins Tal mit unberührtem Schnee, Treble Cone
Aussicht ins Tal mit unberührtem Schnee, Treble Cone

Zum Zeitpunkt, als ich Treble Cone besucht habe, war es in den Tagen zuvor sehr windig. Der Schnee ist durch den starken Sonnenschein angetaut und anschließend gefroren. Es ergaben sich viele Eisplatten. Dennoch war der restliche Schnee in gutem Zustand. Schneekanonen haben für zusätzlichen Schnee gesorgt.

Die Atmosphäre in Treble Cone hat mir sehr gut gefallen. Es war ruhig. Zwischenzeitlich hatte es sich ein einem der Lifte mal eine Schlange gebildet, aber die war schnell abgefertigt. Das heißt, man kam überall gut durch, und mit dem Lift wieder schnell nach oben.

Queenstown – Remarkables

Die beeindruckenden Berge rund um Queenstown sind durch „Herr der Ringe“ oder „Der kleine Hobbit“ bekannt geworden. Dass man dort auch Skifahren, bzw. snowboarden kann, sieht man aus der Stadt nicht. Im neuseeländischen Winter sind die Remarkables eines der beliebtesten Skigebiete in Neuseeland. Auch hier ist es so teuer, wie in Treble Cone.

Der Ausblick, nach einer kleinen Tiefschneewanderung, zur Spitze ist unglaublich. Mit Sicht auf Lake Wakatipu, den Flughafen von Queenstown, der Stadt selbst und den umliegenden Bergen.

Von der Spitze geht es als Freerider durch den „Tiefschnee“. Da der Winter nicht so schneereich ist, wie in anderen Jahren zuvor, besteht keine Gefahr in der Tiefe zu versinken. Die Schneebedingungen sind gut.

Aussicht von den Remarkables nach Queenstown
Aussicht von den Remarkables nach Queenstown

Mit vier unterschiedlichen Sessellifts geht es auf die unterschiedlichen Routen. Hier ergeben sich deutlich mehr Möglichkeiten an Pisten, als in Wanaka. Das Gebiet hat eine Größe von ca. 385 Hektar und ist somit kleiner als Treble Cone (550 Hektar, aber weniger Pistenkilometer).

Der höchste Punkt liegt bei 1.943m, während der Parkplatz auf einer Höhe von ca. 1.600 m liegt.

Ski und Snowboarden in Queenstown - Remarkables
Ski und Snowboarden in Queenstown – Remarkables
Unbefestigte Straßen führen in alle Skigebiete in Neuseeland
Unbefestigte Straßen führen in alle Skigebiete in Neuseeland

Queenstown – Coronet Peak

Eine ganz neues Erlebnis habe ich in Coronet Peak gehabt. Night Skiing. Besser gesagt, Snowboarden bei Sonnenuntergang und Dunkelheit. Naja, fast. Die Pisten waren beleuchtet. Dennoch gibt es Stellen, an denen es dunkel wird, und man darauf achten muss, wo die Piste entlang geht.

Die meisten Besucher sind Tagsüber auf der Piste, d.h. zum Night Skiing wird es deutlich leerer. Ein Preis von über 50 NZD ist auch für diese kurze Zeit noch happig. Aber die Zeit ist es wert, auch wenn dieses Skigebiet bei Längen nicht an die Größe meiner bevorzugten Skigebiete in der Schweiz kommt. Rund 40 Pistenkilometer kommen hier zusammen. Diese sind aber schnell abgerissen, da die Pisten eher flach und einfach sind.

Im Vergleich zu den anderen beiden getesteten Skigebieten, liegt Coronet Peak am niedrigsten. Zwischen 1.200 und 1.600 Metern befinden sich die Pisten. Im Sommer kann man hier wandern, oder Paragliding machen.

Sonnenuntergang im Skigebiet Coronet Peak, Queenstown
Sonnenuntergang im Skigebiet Coronet Peak, Queenstown
Bester Ausblick auf den Gipfeln von Coronet Peak
Bester Ausblick auf den Gipfeln von Coronet Peak
Snowboarden bei Nacht in Coronet Peak
Snowboarden bei Nacht in Coronet Peak

Fazit zum Snowboarden in Neuseeland

Die Skigebiete sind im Verhältnis zu den mir bevorzugten Gebieten in Europa, deutlich kleiner. Natürlich sind die Berge nicht so hoch, wie in den Alpen. Ich sehe es so: Nutze die Möglichkeit, auch im wunderschönen Neuseeland, einmal Skifahren oder zu snowboarden.

Die Preise für die Miete von Equipment ist in Ordnung, da man auch auf älteres Material zurückgreifen kann. Die Preise für eine Tageskarte sind allerdings teuer. Im Vergleich bekomme ich eine Tageskarte in der Schweiz für ein Gebiet mit über 200 Pistenkilometern.

Dennoch: Es lohnt sich! Die Aussieht hat man in Europa nicht!

 

Weitere Tipps für das Skifahren in Neuseeland

Probiert einmal Heliskiing aus! Ich habe es selbst leider nicht gemacht und bereue es. Auch das ist natürlich nicht günstig, aber man kommt genau da hin, wo sonst keiner unterwegs ist.

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